141 Seiten; geb.; 9,90 € (D)
ISBN 978-3-931395-21-6
Die reformierte Gemeinde Elberfeld nahm während der ganzen Zeitspanne ihrer Existenz an den kirchlichen und theologischen Strömungen teil. Ein Phase, die noch heute das besondere Augenmerk auf sich zieht, ist die Abtrennung der Gruppe um Anna vom Büchel, Elias Eller, Pfarrer Schleiermacher und anderen. Sie ziehen buchstäblich aus der Gemeinde aus, siedeln sich in der Nähe von Elberfeld an und gründen Ronsdorf. Nach einer Zeit zunehmender Radikalisierung findet die Gemeinde zur reformierten Synode Berg zurück. Die Äußerungen der Beteiligten werden zumeist, vor allem auch in der kirchengeschichtlichen Literatur, von dieser radikalen Phase aus gelesen.
Allerdings herrscht auch Mangel an Texten der Jahre vor dem Auszug nach Ronsdorf. Ein solcher Fund gelang nun dem ehemaligen Pfarrer der Gemeinde Ronsdorf Günter Twardella: eine kleine Schrift von 72 Seiten, erhalten in einer Abschrift aus dem späten 18. Jahrhundert. Formal gesehen ähnelt der Text sehr einem Tagebuch. Es handelt sich um eine chronologisch für das Jahr 1735 geordnete Mischung aus Bibelversen und Beschreibungen von Ereignissen dieses Jahres. Handelnde (das heißt vor allem sprechende) Person ist Anna vom Büchel. Dieser Text steht im Mittelpunkt der Edition, wird vom Herausgeber jedoch durch eine ausführliche Einleitung und eine Auswertung in den historischen und theologischen Zusammenhang eingebettet. Man wird Twardella zustimmen können, daß es sich bei dem Text um eine Fortsetzung der verlorengegangenen Hirtentasche handelt.