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Ferdinand Magen
Der Kirchenkreis Mülheim am Rhein (1817-1894)

314 Seiten; geb.; 19,90 € (D); 36,00 sFr
ISBN 3-931395-16-2

Bisher standen für die Forschung die Kirchenkreise als Zwischenebene weitgehend im Schatten von Gemeinden und Provinzial- bzw. Landeskirche. Meist wurde die Geschichte der Kirchenkreise als Summe der Gemeindegeschichten bzw. als Abfolge von Grenzveränderungen oder herausragenden Superintendenten gesehen.
Magen stellt den Kirchenkreis und seine Organe in ihrem Handeln in den Mittelpunkt. Am Beispiel des recht ausgedehnten Kirchenkreises Mülheim am Rhein bis zu seiner Teilung in die Kreise Köln und Bonn zeigt er, welche Aufgaben dieses Gebilde von der Kirchenordnung übertragen bekam, welche Aufgaben es sich schon vorher selber gab und wie diese erfüllt wurden (oder auch nicht).
Deutlich wird, daß zwar versucht wurde an die Klassen und Synoden der Vorrevolutionszeit anzuknüpfen, die Kirchenkreise jedoch tatsächlich etwas Neues darstellen. Die zu lösenden Probleme waren ebenfalls neu: Auf dem Gebiet dieses Kirchenkreises bildeten Protestanten fast überall eine Minderheit, im Zuge der Industrialisierung erhöhte sich jedoch nicht nur die absolute Zahl, sondern auch der Anteil an der Bevölkerung, besonders im Umland von Köln, deutlich. Es mußten in rascher Folge neue Gemeinden gegründet werden (Brühl, Deutz, Ehrenfeld, Kalk, Nippes). Die damit verbundenen Probleme konnten von den Einzelgemeinden nicht gelöst werden, die Hilfe des Kirchenkreises wurde nötig. Weniger erfolgreich war der Kirchenkreis bei seinen Versuchen, Einfluß auf höhere Ebenen zu nehmen, etwa auf die Provinzialkirche oder das allgemeine Verhältnis von Kirche und Staat.