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Helias Meder:
Kurzer Unterricht in der christlichen Religionslehre nach dem Lehrbegriff der reformirten Kirche (1824/25)


herausgegeben und eingeleitet
von Hans-Georg Ulrichs und Karl Friedrich Ulrichs

Beiträge zur Katechismusgeschichte Band 6

L+41 Seiten; geb. mit Schutzumschlag; 15,00 € (D); 27,000 sFr
ISBN 3-931395-14-6

Aus dem Vorwort

Der hiermit neu-edierte katechetische Versuch des Emder Pfarrers Helias Meder (1761-1825) strahlt den Charme einer maßvollen, nämlich biblisch gebundenen aufklärerischen Theologie aus. Meder war ein Mann von großen Geistesgaben, angenehmem Wesen und frommer Gesinnung. Ungeachtet seines Renommees zu Lebzeiten wurde sein Gedächtnis weder in seiner Gemeinde noch in seiner reformierten Kirche bewahrt. Im Kurzen Unterricht erläutert Meder, wie „sich die Glieder einer Gemeinde gegen ihren Prediger betragen [müssen]“, nämlich daß sie neben anderem „sie auch noch nach ihrem Tode in segensvollem Andenken halten[müssen]“. Diese Ehre haben die Nachgeborenen Meder selbst versagt.

Meders Lehrbüchlein stand von Erscheinen an eher für die zurückliegende Epoche als für die folgenden Jahrzehnte und fand daher immer weniger Freunde, einen wütenden Feind und schließlich nur halbherzige Verteidiger. So ist es nicht verwunderlich, daß die Kirchengeschichtsschreibung Ostfrieslands diesem bedeutenden Theologen bisher kaum gerecht geworden ist. Die Neu-Edition des Mederschen Kurzen Unterrichts will deshalb auch zu seiner Rehabilitation und Würdigung beitragen. Biographisch wird in der folgenden Einleitung manches Detail und mancher Zusammenhang erstmals dargestellt.

Wenn Zwillingsbrüder, die zwei Jahrhunderte nach Meder seine Landsleute und Kollegen sind, ein solches Unternehmen realisieren, dann bekunden sie damit neben dem Respekt vor diesem "Lehrer" auch ihre Liebe zur Pluralität der reformierten Tradition und erweisen ihre Reverenz der ostfriesischen Heimat gegenüber.

Wir haben vielfältige Unterstützung genossen und danken dafür: den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Johannes a Lasco Bibliothek Emden, besonders Klaas-Dieter Voß, für Auskünfte und Kopien, Silke Rörtgen (Rinteln) für die Texterfassung, Gerhard Reister (Pforzheim) für Korrekturarbeiten, Dr. Menno Smid (Emden), Walter Schulz (Emden, Stiftung Johannes a Lasco Bibliothek Große Kirche Emden) sowie Dr. Martin Tielke (Aurich, dem Bibliotheksdirektor der Ostfriesischen Landschaft und von uns sehr geschätzten Herausgeber des Biographischen Lexikons für Ostfriesland) für manchen Rat.

Mit der frommen Bitte des Übersetzers Conrad Hermann Metger möge nun diese Ausgabe des Mederschen Lehrbüchleins mehr als 175 Jahre nach dem Erscheinen begleitet sein: „Gott segne auch dies Bemühen zur Beförderung christlicher Erkenntniß, Frömmigkeit und Seligkeit!“

Durlach/Rinteln, Hans-Georg Ulrichs und Karl Friedrich Ulrichs am 241. Geburtstag Meders, dem 20. März 2002